Gutes & gesundes Essen, leckere Fruchtsäfte und tausende von Mopeds – so würde ich Vietnam beschreiben, wenn ich nur drei Eigenschaften nennen könnte. In diesem Bericht möchte ich meine Erfahrungen im Norden Vietnams mit euch teilen. Er beruht auf meinen Erfahrungen von wenigen Tagen als Tourist in Hanoi, Mai Châu und Điện Biên Phủ. Er ist keineswegs vollständig und muss auch nicht den Tatsachen und Erlebnissen anderer entsprechen.
Vietnamesische Küche
Die vietnamesische Küche ist nicht nur unglaublich lecker und vielseitig, sondern auch sehr gesund! Die meisten Gerichte sind entweder Suppen oder Reis mit Gemüse. Oft kann man dazu noch zwischen Hühnchen, Schwein, Rindfleisch oder Tofu wählen. Gute Nachricht für alle Vegetarier: Das Tofu ist superlecker dort! Ich selbst bin zu Hause absolut kein Fan von Tofu, als ich es aber in Vietnam probiert habe, hat es mich sehr positiv überrascht. Im Gegensatz zu dem Tofu zu Hause schmeckt es hier nämlich (wenn es richtig zubereitet wurde) nicht so gummiartig und wird zu einer regelrechten Geschmacksexplosion im Mund.
Ein typisches Frühstück in Vietnam ist Phở, eine Suppe aus vielen verschiedenen Gewürzen mit Nudeln und entweder kurz angebratenem oder mitgekochtem Rindfleisch oder Hühnchen. Unbedingt nach frischem Chili und Limetten zum Verfeinern fragen! Probieren sollte man auf jeden Fall auch die Frühlingsrollen (frittiert) und Sommerrollen (nicht frittiert).
Und wer Koriander ebenso hasst wie ich, der sei gewarnt: Vietnamesen lieben es, dieses Gewürz (sieht so ähnlich aus wie Petersilie) überall reinzumachen. Also am besten immer schon bei der Bestellung ohne verlangen (und hoffen, dass man verstanden wird).
Besonders toll fand ich in Vietnam, dass nicht jeder ein eigenes Gericht bestellt, sondern vielmehr verschiedene Gerichte pro Tisch ausgewählt werden. Dann bekommt jeder Essstäbchen und ein kleines Schälchen und nimmt sich einfach, was er will. So kann man ohne Risiko viele neue Gerichte ausprobieren. Wenn einem etwas nicht besonders schmeckt, nimmt man davon einfach weniger und greift beim nächsten Teller mehr zu.
Getränke
Was mir natürlich besonders gut gefallen hat in Vietnam: Die frischen Fruchtsäfte und Fruchtshakes, die man überall schon für ca. 1€ bekommt! Dabei sollte man unbedingt auf die lokalen, saisonalen Früchte setzen – je nach Reisezeit zum Beispiel Mango, Ananas, Drachenfrucht, Passionsfrucht, Banane… Fruchtsäfte sind aus reiner Frucht (mit Eis) gemacht, Fruchtshakes beinhalten ein wenig Kondensmilch, was aber überraschenderweise besser schmeckt, als es klingt.
Kaffeeliebhaber kommen hier auch auf ihre Kosten: Vietnam hat einen ausgezeichneten Kaffee. Eine Delikatesse ist zum Beispiel der Wieselkaffee. Dabei werden die Bohnen Wieseln zum Fressen gegeben, die sie als Ganzes wieder ausscheiden. Da die Bohnen dadurch ein besonderes Aroma bekommen, gilt dieser Kaffee als einer der besten (und teuersten) weltweit. Kein Scherz! Vietnamesen trinken Kaffee übrigens mit Eis, wer ihn also warm gewohnt ist sollte dies bei der Bestellung dazusagen.
Obst & Gemüse
Anders als bei uns kauft man Obst und Gemüse hier nicht im Supermarkt, sondern bei Straßenhändlern. Dabei gibt es kleine Stände sowie Verkäuferinnen, die mit ihrer Ware die Straßen entlang ziehen. Sie transportieren ihre Ware oft auf Fahrrädern, Mopeds oder in Körben, die an Tragestöcken hängen. An Ständen bekommt man auch importiertes Obst und Gemüse, das erkennt man an den höheren Preisen. Straßenhändler bieten meist nur lokales, saisonales Obst und Gemüse an. Erkennbar an den billigeren Preisen und daran, dass fast jeder zweite mit der gleichen Auswahl herumrennt. Oft ist der Preis ein wenig verhandelbar, wenn man flexibel ist was die Menge betrifft.
Unterkunft
In Städten wird man als Backpacker meist für 2-3€ in Hostels unterkommen. In weniger touristischen Städten kann man auch sehr günstig gute Hotels buchen. In Điện Biên Phủ (einer Stadt im Norden nahe Laos, bekannt für seine Rolle im Unabhängigkeitskrieg gegen Frankreich) haben wir zu Dritt für ca. 3€ pro Person ein sehr schönes und gutes Hotel gefunden.
In ländlicheren Gebieten, zum Beispiel Mai Châu, sollte man auf Homestays zurückgreifen. Dabei wohnt man bei einer Familie. Die Unterkünfte sind meist sehr einfach und öfters in Schlafsälen, aber sehr günstig und eine gute Möglichkeit, näher in die Kultur einzutauchen. In Mai Châu kann ich die Unterkunft Linh Soi absolut empfehlen. Man wohnt dort bei einer 4-Generationen-Familie und wird sehr herzlich aufgenommen. Die Familie hat täglich für uns gekocht und uns mit frischen Säften versorgt und am Ende kaum einen Aufpreis dafür verlangt. Außerdem hat sie uns die Weiterfahrt mit dem Nachtbus organisiert und uns bis dahin (11 Uhr abends!) in unserem Schlafsaal bleiben lassen! Die Unterkünfte sind offen und Schlafsäle, wobei man durch eine gute Abtrennung kaum etwas von den anderen mitbekommt. Man wohnt in den für Mai Châu typischen „Hütten auf Stelzen“ und hat sogar eine westliche Toilette (mit Sitz & Spülung).
Funfacts & Wissenswertes
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Am Land leben viele Vietnamesen von der Landwirtschaft und vom Reisanbau. So idyllisch die Reisfelder aussehen, so hart ist die Arbeit dort in der glühenden Sonne. Die typischen spitzen Hüte, die die Leute dort tragen, schützen sowohl gegen Regen, als auch gegen Sonne.
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Mit dem Tourismus haben viele Leute gerade am Land auch eine weitere Einnahmequelle gefunden. Sie verkaufen Souvenirs an Touristen oder bieten eine Unterkunft oder Essen an. Besonders bekannt ist Vietnam für seine billigen, aber qualitativ hochwertigen Seidenstoffe. Seidentücher oder -schlafsäcke (für Backpacker) bekommt man hier schon für ein paar Euro.
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Mopeds sind in Vietnam besonders wichtig – jeder scheint ein Moped zu besitzen und darauf auch alles Mögliche zu transportieren. Nicht selten sieht man Mopeds bis obenhin mit Kisten zugestapelt. Auch mit der 2-Personen-Regel nehmen es die Vietnamesen nicht so genau. Da kann es schon einmal vorkommen, dass man eine ganze Familie (Vater – 2 Kinder – Mutter) auf einem Moped sieht. Da viele ohne Helm unterwegs sind und sich oft gefährlich zwischen Autos durchschlängeln, verwundert es auch nicht, dass leider auch öfters Unfälle passieren.
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Das Straße kreuzen ist hier ein echtes Abenteuer. Es gilt nur eine Regel: Bloß nicht zurückgehen! Wer auf einen kurzen Moment ohne Autos und Mopeds wartet, muss lange warten. Am besten einfach mitten ins Chaos laufen und bloß nicht umdrehen, da die Leute beginnen um einen herumzufahren und man sonst überfahren wird.
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Ungewohnt war für mich, dass es hier keine Müllkübel auf der Straße gibt. Da die Straßen jeden Tag geputzt werden, wirft man einfach alles auf die Straße. Für jemanden wie mich, der von klein auf gelernt hat bloß nichts fallenzulassen, ist das eine echte Umstellung. Man kann aber versuchen, kleine Müllinseln zu finden und seinen eigenen Müll zu dem von anderen dazulegen, um sich nicht ganz so schlecht zu fühlen.
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Das Leben beginnt hier sehr früh. Die Leute stehen mit der Sonne auf, so sieht man schon um 6 Uhr morgens sehr belebte Straßen. Viele Vietnamesen treffen sich morgens zum Frühsport im Park, da es später viel zu heiß dafür wird.
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