Wildpflanzen haben viele Vorteile gegenüber Kräuter und Gemüse aus der Landwirtschaft. Nicht nur, dass sie kostenlos in der Natur erhältlich sind und nur gepflückt werden müssen – sie enthalten auch ein Vielfaches an Nährstoffen. Besonders für Green Smoothies sind sie eine echte Bereicherung! Hier verrate ich euch, was ihr als Anfänger wissen solltet, um Wildpflanzen zu sammeln und zu verwenden. Außerdem stelle ich euch vier Wildpflanzen vor, die auch Anfänger erkennen und nutzen können, ohne sich viel mit Wildpflanzen beschäftigt zu haben.
Wieso Wildpflanzen?
Wildpflanzen enthalten ein Vielfaches an Nährstoffen, im Gegensatz zu unseren angebauten Kräutern und Gemüse. Viele von den Kulturpflanzen, die auf unseren Speiseplan kommen, sind so gezüchtet, dass sie wenig Bitterstoffe enthalten, damit sie uns besser schmecken und wir mehr davon essen können. Leider aber enthalten meist genau diese Bitterstoffe so viele Vitamine und Mineralien. Außerdem müssen Wildpflanzen nicht möglichst schnell wachsen, um geerntet zu werden, sondern können sich alle Zeit der Welt nehmen, um reich an Nährstoffen zu werden. Meist findet man sie auch auf sehr nährstoffreichen Böden. Schon kleine Mengen einer Wildpflanze enthalten viele Vitamine und Mineralien, wodurch man weniger zu sich nehmen muss als zum Beispiel von Salat. Außerdem wirken die meisten Wildpflanzen gegen gewisse Leiden, weshalb sie auch als Heilpflanze bekannt sind und schon von unseren Großmüttern als Hausmittelchen gegen alle möglichen Krankheiten verwendet wurden.
Was muss man beachten?
Zuallererst sollte man nur die Pflanzen pflücken und essen, die man tatsächlich zu 100% kennt und identifizieren kann. Auch auf Bestimmungsbücher sollte man sich nicht immer verlassen – lieber bei jemandem nachfragen, der sich wirklich auskennt und im Zweifelsfall die Finger davonlassen.
Da Wildpflanzen sowohl einen intensiven (oft bitteren) Geschmack haben und außerdem den Körper dabei unterstützen, sich von Schadstoffen zu befreien, sollte man sie gerade als Anfänger nur sparsam verwenden. Ansonsten kann einen der Geschmack schnell wieder von diesen gesunden Küchenhelfern abbringen. Außerdem führen hohe Mengen an Wildpflanzen zu Entgiftungserscheinungen (zum Beispiel Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen oder unreine Haut), wodurch Anfänger fälschlicherweise darauf schließen könnten, dass sie die Pflanze nicht vertragen würden.
Verwendung
Wildpflanzen können kleingeschnitten jeden Salat oder Aufstrich aufwerten. Auch Suppen lassen sich oft daraus zubereiten, früher wurde beispielsweise viel Brennnesselsuppe gegessen. Die folgenden Wildpflanzen lassen sich auch alle sammeln, trocknen und im Winter als Tee zubereiten. Außerdem sind sie frisch gepflückt eine tolle Zutat für Green Smoothies! Nähere Informationen dazu erhaltet ihr hier.
Beispiele für Wildpflanzen für Anfänger
Folgende Wildpflanzen finden sich im Frühling und Sommer in unseren Breiten auf Waldwegen, im Garten und auf nährstoffhaltigen Wiesen (zum Beispiel Almwiesen). Halte doch einmal die Augen offen, wenn du das nächste Mal spazieren oder wandern gehst!
Die Heilpflanzenwirkungen und Inhaltsstoffe, die im Folgenden aufgezählt werden, sind nur Beispiele und keinesfalls vollständig. Wer sich dafür interessiert, sollte sich auf jeden Fall weiter einlesen.
Schafgarbe
Diese Pflanze erkennt man an ihren zahlreichen, weißen bis rosaroten Blüten. Aus ihren (getrockneten) Blüten kann man im Winter Tee kochen. In Alkohol eingelegt kann man sie auch zu medizinischen Zwecken als Tinktur verwenden. Sie wirkt entzündungshemmend bei Magen- und Darmproblemen und kräftigend. Auch bei Nierenproblemen, Kopf- oder Zahnschmerzen kann man sie einsetzen.
Vogelmiere
Vogelmiere wächst gerne als Unkraut bei uns im Garten, aber auch am Wegrand und an Straßen. Dass wir sie als Unkraut ausreißen, um Platz für unsere Salatpflänzchen zu machen, ist aber unklug: Immerhin enthalten 100g dieser Pflanze etwa doppelt so viel Phosphor und Kalzium, 3x so viel Kalium und Magnesium und 8x so viel Eisen wie unser Kopfsalat! Sie wird als Heilpflanze bei Husten und Lungenkrankheiten eingesetzt, ist verdauungsfördernd und wird als Entzündungshemmer bei Ausschlägen, Schürfwunden und Verbrennungen eingesetzt.
Frauenmantel
Frauenmantel findet man vor allem auf feuchten Böden. Er ist ein wahrer Held der Frauenheilkunde: Frauenmantel wirkt krampflösend, nach einer Geburt milchbildungsfördernd und ausgleichend. Aber auch gegen Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit sowie gegen Geschwüre soll er als Tee helfen.
Brennnessel
Wer kennt sie wohl nicht – die Brennnessel, der man mit bloßen Fingern nicht zu nahekommen sollte. Mit einer Schere abgeschnitten und kurz heiß überbrüht verliert sie aber ihre brennende Eigenschaft und ist ein wahres Nährstoffbündel. Sie enthält viel Magnesium, Kalium, Eisen, Silicium, Eiweiß, Vitamin A, C und E. Da sie eine harntreibende Wirkung hat, hilft sie bei Nierenbeschwerden und beim Entgiften. Aber auch bei Haarausfall soll ein Brennnesseltee helfen.